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Donnerstag, 29. Juni 2006
Bin ich froh,
by biochomiker, abgelegt in: Das Leben und Ich um 22:24h
daß ich in Berlin lebe. Hier trifft man die tollsten Typen: Radfahrer mit Pfeiffe, also sozusagen die Intelektuellen unter den Pedalisten und natürlich auch beflaggte Müssiggännger Fußgänger.
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Ein Wunder!
by biochomiker, abgelegt in: Behoerdenwahn um 19:59h
Gerade eben rief Frau Name meine Arbeitsvermittlerin bei mir an und sprach mich den Termin an, den ich nächste Woche bei ihr hätte. Da es bei mir im Moment nur um den Urlaub geht, hat sie den Termin gleich mal gestrichen und das ganze Telefonische geregelt. Ich bekomme jetzt einen Termin für ende August, da die Behörde mich a) mal wieder sehen möchte (ist ja auch schon 6 Monate her) und b) ich bei der Frau neu bin (man muß sich ja auch mal kennenlernen).
Ich muß zugeben, ich war positiv überrascht als der Anruf kam. Im ersten Moment habe ich gedacht es handelt sich wieder um eine der nervenden Telefonumfragen (*Notitz an mich selber: den Telefonspamfilter erfinden*), da mein Telefon nur einen "unbekannten Anrufer" anzeigte. Das bedeutet in der Regel nichts gutes. Es ist aber schön zu erfahren, daß es selbst innerhalb eines Bürokratie-Molochs solchen Ausmaßes Menschen gibt, die noch nicht zum 100% Beamten ("Ohne Termin geht hier gar nichts!") mutiert sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das erste Treffen.
Ich muß zugeben, ich war positiv überrascht als der Anruf kam. Im ersten Moment habe ich gedacht es handelt sich wieder um eine der nervenden Telefonumfragen (*Notitz an mich selber: den Telefonspamfilter erfinden*), da mein Telefon nur einen "unbekannten Anrufer" anzeigte. Das bedeutet in der Regel nichts gutes. Es ist aber schön zu erfahren, daß es selbst innerhalb eines Bürokratie-Molochs solchen Ausmaßes Menschen gibt, die noch nicht zum 100% Beamten ("Ohne Termin geht hier gar nichts!") mutiert sind. Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf das erste Treffen.
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Mittwoch, 28. Juni 2006
Nix als Ärger
by biochomiker, abgelegt in: Behoerdenwahn um 22:08h
Nachdem ich gestern drei Stunden meiner Zeit auf dem Jobcenter verschwendet habe, nur um einen Termin zu bekommen, fand sich heute wenig erfreuliche Post von meiner Krankenkasse im Briefkasten. Die Bundesagentur für Arbeit war so freundlich mich zum 28.2. aus der Krankenkasse abzumelden. Obwaohl ich weiter Hartz IV beziehe und auf der Rückseite des Bescheides eindeutig steht, daß ich in der Zeit als ALG II-Empfänger bei der [meine Krankenkasse] versichert bin. Die Hirnies haben es einfach versäumt bei der Verlängerung mich wieder anzumelden.
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Dienstag, 27. Juni 2006
Drei Stunden in der Hölle
by biochomiker, abgelegt in: Behoerdenwahn um 19:56h
Der Vorteil am Sommer, sofern er in Deutschland mal zu Besuch ist, ist eindeutig, daß Aufstehen morgens sehr viel mehr Spaß macht. Vor allem, wenn man sich für den Tag so einiges vorgenommen hat, und damit meine ich nicht faul im Strandbad liegen.
Wie jeder Arbeitstätige Mensch, muß sich auch ein Hartz IV-Empfänger von Zeit zu Zeit bei seinem Brötchegeber melden, vor allem dann, wenn man etwas von ihm möchte. Mein heutiger Wunsch lautete: Urlaub. 1 Woche. Also frisch, frei, froh und munter die "Vermessung der Welt" eingepackt, schließlich ist mein Brötchegeber ein vielbeschäftigter Mann, der sich um das komplette Sozialsystem kümmern muß. Die nicht mal mehr fünf Millionen Angestellten stellen dabei natürlich nur einen Klotz am Bein da. Wüßten wir nicht, was für ein lieber Mann er ist, wir hätten uns bestimmt schon von seinen "Drückeberger-Sprüchen" vergrätzen lassen. Aber der Münte hat ein großes Herz. Deshalb hat er auch ganz viele Sub-Brötchengeber beauftragt, die sich um seine Angestellten kümmern. Diese arbeiten in so genannten Jobcentern, Zentren der High-Tech-Bürokratie.
Die erste Überaschung heute morgen war, daß ich ohne Gesichtskontrolle in den Tempel des Brötchengebers eintreten durfte. Heute war definitiv ein guter Brötchentag. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, nein, eigentlich auf den Aufzug. Im ersten Stock angekommen musste ich erkennen, daß die Leere vor der Tempeltür nur eine Finte war. Also brav ein Nümmerchen gezogen und frustriert festgestellt, daß etwa 150 Angestellte vor mir dran sind. Aber ich hatte ja zum Glück etwas zum Lesen dabei. Leider kamen auf die 150 Angestellten nur auf etwa 1,5 Sub-Brötchengeber.
Nach einiger Zeit gelang es mir einen Platz auf einer der steinernen Tempelbänke zu ergattern, was auch den Vorteil hatte, daß ich mich nun innerhalb der Tempelhalle befand und die aufgerufenen Zahlen mitbekommen konnte. Genau dies hat sich jedoch als beinahe tödliche Falle herausgestellt. Natürlich war ich nicht alleine auf der Bank. Und natürlich hatte ich nicht bedacht, daß es bei solchen Temperaturen im sonst so kühlen Tempel sehr heiß werden kann. So kam es wie es kommen mußte. Erneut stieg der Schweißgeruch in meine Nase. Als ob das nicht genug wäre mischte er sich ziemlich rasch mit Kaugummi und billigem Seifengeruch zu einem Konglomerat, daß eine eigene Seele zu besitzen schien. Der Fluchtgedanke begann überhand zu nehmen. Und dennoch. Ich konnte nicht weg. Zu groß waren die Strapazen, die ich auf mich genommen hatte, um dem Brötchengeber als Bittsteller gegenüber zu stehen. Zu groß war die Gefahr, daß in der Zeit, in der ich meinen gepeinigten Atemwegen Linderung verschafft hätte, meine Nummer aufgerufen würde. Nirgends sonst ist die Devise "Weggegangen, Platzvergangen" eine solch absolute Wahrheit wie im Tempel der Hightech-Bürokratie.
Nach etwa drei Stunden warten (es waren gefühlte 3 Tage) und 150 gelesenen Seiten, war ich dann endlich an der Reihe. Doch, oh grauß, alles was ich bekam war ein goldenes Ticket für den zweiten Stock. Ich erfuhr, daß ich mich nächste Woche dort melden soll, damit ich das mit meinem persönlichen Sub-Brötchengeber absprechen kann. The Abenteuer will also be continued werden...
Nebenbei bemerkt habe ich heute gelernt, daß den Typischen Beamten Plaste-Look auch in einer Sommervariante gibt!
Wie jeder Arbeitstätige Mensch, muß sich auch ein Hartz IV-Empfänger von Zeit zu Zeit bei seinem Brötchegeber melden, vor allem dann, wenn man etwas von ihm möchte. Mein heutiger Wunsch lautete: Urlaub. 1 Woche. Also frisch, frei, froh und munter die "Vermessung der Welt" eingepackt, schließlich ist mein Brötchegeber ein vielbeschäftigter Mann, der sich um das komplette Sozialsystem kümmern muß. Die nicht mal mehr fünf Millionen Angestellten stellen dabei natürlich nur einen Klotz am Bein da. Wüßten wir nicht, was für ein lieber Mann er ist, wir hätten uns bestimmt schon von seinen "Drückeberger-Sprüchen" vergrätzen lassen. Aber der Münte hat ein großes Herz. Deshalb hat er auch ganz viele Sub-Brötchengeber beauftragt, die sich um seine Angestellten kümmern. Diese arbeiten in so genannten Jobcentern, Zentren der High-Tech-Bürokratie.
Die erste Überaschung heute morgen war, daß ich ohne Gesichtskontrolle in den Tempel des Brötchengebers eintreten durfte. Heute war definitiv ein guter Brötchentag. Die Ernüchterung folgte auf dem Fuße, nein, eigentlich auf den Aufzug. Im ersten Stock angekommen musste ich erkennen, daß die Leere vor der Tempeltür nur eine Finte war. Also brav ein Nümmerchen gezogen und frustriert festgestellt, daß etwa 150 Angestellte vor mir dran sind. Aber ich hatte ja zum Glück etwas zum Lesen dabei. Leider kamen auf die 150 Angestellten nur auf etwa 1,5 Sub-Brötchengeber.
Nach einiger Zeit gelang es mir einen Platz auf einer der steinernen Tempelbänke zu ergattern, was auch den Vorteil hatte, daß ich mich nun innerhalb der Tempelhalle befand und die aufgerufenen Zahlen mitbekommen konnte. Genau dies hat sich jedoch als beinahe tödliche Falle herausgestellt. Natürlich war ich nicht alleine auf der Bank. Und natürlich hatte ich nicht bedacht, daß es bei solchen Temperaturen im sonst so kühlen Tempel sehr heiß werden kann. So kam es wie es kommen mußte. Erneut stieg der Schweißgeruch in meine Nase. Als ob das nicht genug wäre mischte er sich ziemlich rasch mit Kaugummi und billigem Seifengeruch zu einem Konglomerat, daß eine eigene Seele zu besitzen schien. Der Fluchtgedanke begann überhand zu nehmen. Und dennoch. Ich konnte nicht weg. Zu groß waren die Strapazen, die ich auf mich genommen hatte, um dem Brötchengeber als Bittsteller gegenüber zu stehen. Zu groß war die Gefahr, daß in der Zeit, in der ich meinen gepeinigten Atemwegen Linderung verschafft hätte, meine Nummer aufgerufen würde. Nirgends sonst ist die Devise "Weggegangen, Platzvergangen" eine solch absolute Wahrheit wie im Tempel der Hightech-Bürokratie.
Nach etwa drei Stunden warten (es waren gefühlte 3 Tage) und 150 gelesenen Seiten, war ich dann endlich an der Reihe. Doch, oh grauß, alles was ich bekam war ein goldenes Ticket für den zweiten Stock. Ich erfuhr, daß ich mich nächste Woche dort melden soll, damit ich das mit meinem persönlichen Sub-Brötchengeber absprechen kann. The Abenteuer will also be continued werden...
Nebenbei bemerkt habe ich heute gelernt, daß den Typischen Beamten Plaste-Look auch in einer Sommervariante gibt!
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