Die Probezeit ist überstanden. Der neue Vertrag unterschrieben. Ich kann wohl behaupten, daß dies eine gute Woche war.
Ach ja': der Preis für den unsympatischsten Kunden geht diesmal nach Österreich.

Meine Schonzeit ist offenbar vorbei. Am Freitag darf ich Babysitter für einen Kollegen aus den USA (Marketing) spielen und im Mai darf ich ein Seminar in Halle geben. Auf letzteres freue ich mich.

Heute kam ein Brief vom Roséfarbenen T. Mein Kundenkonto wieß noch +2,04 auf! Nach knapp zwei Jahren, haben sie mir jetzt einen Verrechnungscheck geschickt. Ich bin dann mal das Geld auf den Kopf hauen...

Man hat mir eine Stunde meines Lebens geklaut! Jetzt bin ich zweimal auf Sommerzeit umgestellt worden, werde aber nur einmal auf Winterzeit zurückgestellt.

macht der März. Nächste Woche bekomme ich wohl meinen neuen Vertrag. Dann bin ich entgültig fest als ganztagskraft angestellt. Diese Woche wurde unsere Telefonalage umgestellt. Was eigentlich nur bedeutet, dass wir neue Server haben und eine neuere Version der Software. Bei dieser Gelegenheit habe ich dann auch meine eigene Faxnummer bekommen, so dass ich jetzt direkt von meinem Rechner Faxe verschicken oder empfangen kann! Jetzt fehlen nur noch die Visitenkarten, obwohl ich auch gut ohne auskomme.
Morgen wird zudem meine Küche vermessen. Nach zwei Monaten habe ich es endliche einmal geschafft mich aufzuraffen und eine Küche auszusuchen. Zum Glück habe ich bis nach den USA gewartet, Küchen waren nämlich jetzt mal wieder im Angebot. In ca. zwei Monaten bekomme ich dann meinen Traum in Bordeux-Rot. Natürlich mit Spülmaschine. Man gönnt sich ja sonst nichts. Ausserdem wird natürlich alles aufgebaut und angeschlossen. Das ganze ist zwar etwas teurer als die Schweden Variantze, wenn ich allerdings die Liefer und Aufbaukosten der gelb blauen mit ein berechne, dann ist der Unterschied gar nicht so groß.

Die Zivilisation hat mich wieder. Nach zwei Wochen im Land der Bekloppten und Bescheuerten bin ich jetzt wieder zurück in meiner Wohnung. Der Rückflug war zwar ziemlich anstrengend (Platz in der Mitte!), aber auch das habe ich überlebt.

Mein Navigationssystem ist Analphabet! Nicht nur dass es Chicago mit "k" schreibt, es hat auch eine sehr lustige Art und Weise die Strassennamen hier vorzulesen. Vielleicht hätte ich es nicht auf deutsch stellen sollen?
Morgen und übermorgen habe ich endlich Zeit mich umzuschauen. Morgen bekomme ich eine Führung durch Madison, eventuell auch ein wenig duch Wisconsin. Hoffentlich ist das Wetter besser als heute, bei Regen macht das nicht so viel Spass. Am Sonntag werde ich dann mal das Regierungsgebäude hier anschauen. Eigentlich sollte ich aus Prinzip auch das "Essenhaus" aufsuchen. Allein schon weil es den Amerikanern ein wenig peinlich ist. Dabei handelt es sich um eine Kneipe im "deutschen Stil". Mit original deutschen Bier. Also so mit Dirndl, Lederhose und Akkordeonmusik. Genau so wie sich der typische Amerikaner vermutlich Deutschland vorstellt.

Low fat, low carb! Das scheint hier auf nahezu jedem Produkt zu stehen. Heute morgen habe ich mich tatsächlich einmal getraut die Hashbrowns zu testen. Wirklich sehr lecker, auch wenn ich zugeben muss, dass sie mir als Beilage zum Mittagessen mehr munden würden. Esscheint sich dabei irgenwie um etwas wi Bratkartoffelwürfel zu handeln. Zumindest schmeckt es ähnlich. Ich denke morgen wage ich mich mal an so eine Waffel. Heute morgen habe ich beobachtet wie dei Amis die Waffeln mit Ahornsirup, Rührei, Würsten und Speck kombiert haben. Nicht etwa nacheinander. Nein alles auf einen Teller. Kein Wunder das der Mann eigentlich besser einen zweiten Stuhl gebraucht hätte. Dementsprechend irritiert hat er auch geschaut als er meine zwei Toast, den Joghurt und den Mini Muffin gesehen hat.

Heute war mein erster Tag in der "Firma". Von 8-1 und 2-5 hatte ich Training. Jetzt raucht ganz schön meine Birne. Trotzdem hat es spass gemacht.
Nach dem Anstrengenden Tag bin ich dann ersteinmal in den nahen Supermarkt und habe mir ein kleines Abendessen gekauft. Latschiges Brot (ob es wohl so etwas wie Knäckebrot gibt? Wenn ja, wie es wohl heissen mag?), Käse und etwas Truthahnwurst. Ach ja und Bananen. Die Äpfel hier sehen irgendwie nicht sehr vertrauenserweckend aus. Käse scheint hier auch eine ziemliche Delikatesse zu sein, der Brie, den ih mir nach langem überlegen geleistet habe, hat 10$ (!) gekostet für 450g. Ich werde ausserdem nie wieder über deutsche Schoki Preise meckern. Die Tafel Ritter Sp*rt kostet hier über 2$.

So. Die nächste Hürde ist genommen. Ich habe die Fahrt nach Madison überlebt. Zum Glück war das Wetter schön, aber drei Stunden alleine durch die Einöde macht nicht sonderlich viel Spaß. Für das, dass man hier Maut zahlen muss sind die Strassen zudem - wie soll ich es ausdrücken - schlecht. Vergleichbar mit der Transitstrecke nach Berlin zu Erichs Zeiten. Immerhin. Das Hotel hier ist etwas schöner. Man hat mir sogar einen Kühlschrank auf das Zimmer gestellt, weil ich so lange hier bin. Sehr freundlich. Das Restaurant scheint auch ganz gut zu sein, ich werde es gleich mal testen. Anstelle von W-Lan habe ich hier leider nur Kabel-Lan. Aber besser als gar kein Internet und schnell ist es allemal. Irgendwie hat sich ausserdem meine innere Uhr noch nicht auf die lokale Zeit umgestelt. Früher ging das irgendwie schneller.

Edit: Das Restaurant hatte zu. Ich habe statt dessen im Laden gegenübe meinen ersten original Ami-Burger erfolgreich bekämpft. Man sieht: ich lebe gesund hier. Hätte ich seit dem Frühstück allerdings zwischendrin irgendetwas gegessen, hätte ich aufgeben müssen. Auch so habe ich einfach die meisten der sehr guten Pommes ignorieren müssen. Ausserdem heute im Programm: das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Einkaufen am Sonntag. Wie schön wäre das, wenn wir das auch endlich mal hinbekommen würden...